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                                   Ayurveda & Yoga Blog

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Das Verdauungsfeuer (Agni) im Ayurveda

Aktualisiert: 23. Jan. 2024



Im Ayurveda dreht sich eigentlich alles um die Verdauung bzw. das Verdauungsfeuer (Agni). Das Agni ist für das körperliche und mentale Wohlbefinden enorm wichtig. Daher heisst es auch so schön «Du bist, was du verdaust». Das Verdauungsfeuer ist die wichtigste Komponente, wenn es darum geht, den Körper wieder ins Gleichgewicht zu bringen und mögliche Dysbalancen und Krankheitssymptome zu behandeln. Es ist die Energie, die wir zur Regulierung aller Stoffwechselvorgänge im Körper und für unsere Zellerneuerung benötigen. Nur wenn das Verdauungsfeuer stark genug ist, können wir sicher sein, das die Nahrung gut aufgespalten und die Nährstoffe auch dem Körper zu Verfügung gestellt werden.


Was passiert, wenn das Verdauungsfeuer nicht richtig funktioniert und warum ist es so wichtig, das Agni zu stärken?

Im Ayurveda werden über die Nährstoffe aus der Nahrung die 7 einzelnen Körpergewebe (Dhatus) genährt, wobei ein Gewebe aus dem jeweils vorgeschalteten hervorgeht. Gelingt uns die Versorgung der einzelnen Gewebe gut, wird an letzter Stelle die sog. Ojas gebildet. Ojas ist unsere essentielle Lebensenergie, die für unsere Immunität und unser hormonelles Gleichgewicht notwendig ist. Ist das Agni gestört, kann die Nahrung nicht ausreichend verdaut und die einzelnen Dhatus nicht mehr richtig versorgt werden. Es wird nicht mehr ausreichend Ojas gebildet und Hormonungleichgewichte sowie andere Krankheiten können entstehen. Durch die unverdaute Nahrung bilden sich zudem Stoffwechselrückstände - sogenanntes Ama. Ama ist schwer, ölig, schleimig, klebrig und kalt. Es zirkuliert durch den Körper und bleibt wegen seiner Klebrigkeit in den Transportkanälen hängen und blockiert diese. Ama ist nahezu bei allen Störungen der Doshas vorhanden und in irgendeiner Form bei der Entstehung von Erkrankungen beteiligt. Um Ama beseitigen zu können, muss dieses wieder in den Stoffwechsel gebracht und mithilfe des Agni dort verbrannt werden. Die Reste bzw. Abfallprodukte können dann über Leber, Haut, Darm und Niere aus dem Körper gebracht werden.

Wie kannst du das Agni stärken?​

  • Wichtigste Regel: Esse nur bei echtem körperlichen Hunger, Essen bei Hunger nicht hinauszögern. So kannst du sicher sein, dass das Feuer auch stark genug ist, um die Nahrung zu verdauen

  • Kein Überessen (achte auf dein Sättigungsgefühl, zu viel Nahrung überfordert das Agni und das Essen wird nicht ausreichend verdaut)

  • Nehme die Hauptmahlzeit idealerweise zwischen 12 Uhr und 14 Uhr ein, denn dann ist das Verdauungsfeuer am stärksten

  • Achte auf die richtige Kombination und Auswahl der Lebensmittel (z.B. keine verarbeiteten Lebensmittel, tierische Eiweisse nicht zusammen essen, saure Früchte nicht mit Joghurt oder Käse kombinieren)

  • Achte auf ausreichend gesunde Öle (Sesam, Ghee nähren das Agni)

  • Bevorzuge warme und gekochte Speisen

  • Achte darauf, dass alle Makronährstoffe in einer Mahlzeit enthalten sind (Kohlenhydrate, Eiweisse, Fette und Ballaststoffe).

  • Kaue dein Essen langsam und gründlich: Eine gute Verdauung beginnt im Mund

  • Integriere Gewürze beim Zubereiten der Speisen, die deine Verdauung unterstützen: z.B. Kümmel, Fenchel, Anis, Kardamon

  • Trinke am besten nur sehr wenig Wasser zum Essen, um das Verdauungsfeuer nicht zu löschen​

  • Bevorzuge leicht verdauliches Essen am Abend: idealerweise pflanzenbasiert, keine Rohkost

Beschäftigst du dich zum ersten Mal mit dem Ayurveda, kann dies am Anfang sehr herausfordernd sein. Ayurveda ist jedoch nicht so kompliziert, wie du vielleicht denkst. Wenn du das Wirkungsprinzip des Ayurveda und die Bedeutung des Agni für die Gesunderhaltung einmal verstanden hast, wird es dir umso leichter fallen, gewisse Routinen und Empfehlungen in deinen Alltag zu integrieren. Achte darauf, dass du nicht versuchst, gleich alles auf einmal umzusetzen. Taste dich heran, setze zu Beginn nur 1 bis 2 Empfehlungen um und schaue wie es sich für dich anfühlt.


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